Der Hodentumor gehört bei Männern zwischen dem 20. und 44. Lebensjahr zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Die Inzidenz ist langfristig angestiegen. Hodentumorpatienten haben eine hohe Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Früherkennung! Die 5 Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei über 95%.
Aufgrund des raschen Tumorwachstums wäre es jedoch viel zu wenig, wenn man sich nur 1x jährlich bei der Vorsorgeuntersuchung abtasten lässt. Am besten sollten bereits Kinder ab dem Alter von 4 Jahren von ihren Eltern eingeschult werden, wie man seine eigenen Hoden selbst abtasten kann. Man sollte sich in einer warmen Umgebung, mit warmen Händen im Stehen abtasten, so geht es am einfachsten! Fehlt ein Hoden, steht er zu hoch oder ist er verändert (hart, verformt oder uneben) sollte direkt ein urologischer Facharzt aufgesucht werden. Beim Telefonat ist bereits anzugeben, um welches Problem es sich handelt, damit man rasch einen Termin erhält.
Unser jüngster Hodentumorpatient war 6 Jahre alt und leider nur ein Zufallsbefund.
Spätestens in den Schulen sollte daher im Rahmen des Biologieunterrichtes auf die Selbstabtastung hingewiesen werden, sowie bei den Mädchen auf die Brustuntersuchung. Zu den Risikofaktoren eines Hodentumors gehören unter anderem ein in der Kindheit bestandener Hodenhochstand und eine positive Familienanamnese.
Sie können viele Organe nicht abtasten, oft gibt es keinen Tumormarker im Blut, der etwas anzeigt, aber den Hodentumor haben SIE selbst „in der Hand“ und können damit Ihr Leben retten!