Mikrobiom – Was ist das?

Dürfen in meinem Harn Bakterien sein? Die Antwort ist JA, der Harn ist nicht zwingend steril.

Brauche ich da ein Antibiotikum?
NEIN, wenn Sie keine Beschwerden haben, SOLLEN sie KEIN Antibiotikum nehmen.

Zu  allererst ist wichtig zu erwähnen, dass viele Patientinnen einen kontaminierten (verunreinigten) Harn abgeben, wenn sie nur einfach in einen Becher urinieren. Die weibliche Harnröhre ist sehr kurz und oft in der Scheide versteckt gelegen. So werden bei der Harnabgabe Leukozyten (weiße Blutkörperchen), Erythrocyten (rote Blutkörperchen) im Streifentest und oft reichlich Bakterien in einer Harnkultur angezeigt, die sich eigentlich gar nicht in der Blase befinden. Gewinnt man bei diesen Damen den Harn mittels Einmalkatheter (schmerzfrei) aus der Blase, so ist dieser oft völlig unauffällig. Bei Männern kommt es seltener zu solchen Kontaminationen. Bei Vorhautverengungen (Phimosen) kann das aber z.B. auch auftreten.

Das heißt also, dass der mit reichlich Bakterien versehene Harn bei Gesundenuntersuchungen sehr häufig falsch positiv ist (verunreinigt). Möchte man mit Sicherheit wissen, ob wirklich Keime in der Blase sind, müsste man also einen Katheterharn machen lassen. Dies hätte aber kaum Konsequenz, da man bei Beschwerdefreiheit nicht therapieren sollte. Wir sprechen von einer asymptomatischen Bakteriurie.

Erst bei Symptomen eines Harnwegsinfektes macht es Sinn, Medikamente oder pflanzliche Präparate einzunehmen. Mit jeder Antibiotika-Einnahme verändern wir aber auch unser natürliches Mikrobiom (Besiedelung) der Blase, der Scheide und des Darmes. Daher sollte man nach Therapie unbedingt die Darm- und Scheidenflora wieder aufbauen, das heiß mit „ guten“ Bakterien ausstatten. Leider gelingt das nur bedingt, da im Darm viele Hundertmillionen verschiedene Keime leben, die wir noch nicht einmal alle kennengelernt haben. Seit Jahren sind Wissenschafter weltweit bemüht, diese verschiedenen Bakterien mittels Gensequenzierung zu „entdecken“ und zu benennen, damit wir zukünftig wissen, aus was wir zum Großteil bestehen. Wir sind gesundheitlich auf all diese Keime angewiesen, und können sie bis dato aber nicht ersetzen, falls zu gering vorhanden. Daher kommt es häufig nach einer ersten Blasenentzündung und Einnahme verschiedener Antibiotika zu weiteren Infekten in Folge. Gerade Frauen leiden unter immer wiederkehrenden urogenitalen Infekten, die oft über Monate und Jahre nicht in den Griff zu bekommen sind. Stress spielt dabei auch oft eine große Rolle.

In verschiedenen Stadien des Lebens z.B. bei Einnahme der Pille, Schwangerschaft oder Menopause sind Frauen gehäuft von Harnwegsinfekten und im Alter auch von asymptomatischen Bakteriurien betroffen.

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